2018 – So war das Europäische Kulturerbejahr

Das kulturelle Erbe in unseren Städten, Dörfern und Kulturlandschaften ist europäisch: Es verändert uns. Es verbindet uns. Das Europäische Kulturerbejahr 2018, koordiniert vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK), förderte das Bewusstsein für dieses reichhaltige Erbe und die Bereitschaft zu seiner Bewahrung – verstanden als Entdecken gemeinsamer Wurzeln, nicht als bloßes Konservieren von Altbekanntem. Ziel war es, ein größeres Bewusstsein für den Wert und die grenzüberschreitenden, verbindenden Dimensionen des materiellen und immateriellen Kulturerbes in Europa zu schaffen.

Die Mitwirkung am Kulturerbejahr war für alle öffentlichen und privaten Träger, Bewahrer und Vermittler des kulturellen Erbes möglich. Beispielsweise also für Museen, Gedenkstätten, Archive, Bibliotheken bzw. Verwaltungen, Eigner, Träger, Vereine, Fachgesellschaften, Förderkreise etc. – aber auch für die Zivilgesellschaft, für bürgerschaftliches Engagement und für jede und jeden, die das Anliegen unterstützen oder mehr über die europäische Dimension unseres kulturellen Erbes erfahren wollten. Allein in Deutschland gab es mehr als 400 Projekte mit 1.500 Veranstaltungen und mehr als 100.000 Besucherinnen und Besuchern.

Zu den Höhepunkten gehörte unter anderem das europaweite Glockenläuten zum Internationalen Tag des Friedens am 21. September, an dem erstmals in der Geschichte europaweit tausende kirchliche und säkulare Glocken gemeinsam läuteten und damit ein starkes Zeichen des Friedens aussendeten. Mit der ‘Erklärung von Davos‘ beschlossen die europäischen Kulturminister im Januar 2018 die Stärkung der Bedeutung hochwertiger Baukultur für Europa. Das europaweit größte Event im Kulturerbejahr war der European Cultural Heritage Summit im Juni mit mehr als 60 öffentlichen und Fachveranstaltungen, der als Ergebnis den ‘Berliner Appell‘ zur Stärkung des Kulturerbes in der Europa-Politik hervorbrachte.

Der deutsche Beitrag zum Kulturerbejahr zeichnete sich insbesondere durch seinen partizipativen Ansatz aus. Er orientierte sich an zwischen Bund, Ländern und Kommunen abgestimmten Themen unter der Grundidee ‘Das Europäische im Lokalen entdecken‘. Die deutschen Aktivitäten setzten dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Vermittlung des Kulturerbes an Kinder und Jugendliche. Ein Nationaler Programmbeirat, dem unter anderen der Deutsche Kulturrat, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, die Deutsche UNESCO Kommission und der Deutsche Museumsbund angehörten, begleitete den deutschen Beitrag zum Kulturerbejahr.

Wer steht dahinter?

Das von der Europäischen Kommission ausgerufene Europäische Kulturerbejahr 2018 unter dem Motto ‘SHARING HERITAGE‘ geht auf eine Initiative des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK), des Bundes, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zurück.

In Deutschland eröffneten die Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK), Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch, und Kulturstaatsministerin Monika Grütters im Januar 2018 in Hamburg offiziell das europäische Themenjahr. Die Geschäftsstelle des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz koordinierte landesweit das Themenjahr in Abstimmung mit Bund, Ländern und Kommunen. Schirmherr für SHARING HERITAGE war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der damit die Umsetzung des deutschen Beitrages zum Europäischen Kulturerbejahr außerordentlich würdigte